Llama en la Isla de la Sol

Als ich das erste Mal meinen Fuß auf die Insel des Sonnengottes, die Isla del Sol, setzte, wusste ich sofort, dass dieser Ort mein fotografisches Feingefühl auf eine harte Probe stellen würde. Mit meiner Kamera im Anschlag und dem Versprechen einer atemberaubenden Landschaft vor mir, fühlte ich mich wie ein Entdecker alter Zeiten. Auf dem Bild, das ich auf der Isla del Sol in der Provinz Manco Kapac, La Paz, Bolivien, eingefangen habe, steht ein Lama im Vordergrund und fängt den Blick sofort ein. Dieses majestätische Tier, mit seinem dichten, weißen Fell, wirkt fast schon wie der inoffizielle Wächter dieses paradiesischen Stücks Erde. Im Hintergrund öffnet sich der Blick auf das weite, ruhige Wasser des Titicacasees, das sich bis zum Horizont erstreckt und dabei einen fast hypnotischen Blauton annimmt. Auf der linken Seite grenzt ein bescheidenes Gebäude mit einem Ziegeldach das Bild ein, während im Hintergrund zerklüftete, schneebedeckte Berggipfel unter dem wolkenlosen Himmel stolz emporragen.

Die Insel ist reich an Geschichte und Kultur, als Geburtsort der Sonne in der Inka-Mythologie. Dieses Stück Land inmitten des höchstgelegenen schiffbaren Sees der Welt ist nicht nur ein atemberaubender Anblick, sondern auch ein Zeugnis der indigenen Kulturen, die diese Region seit Jahrhunderten prägen. Die Komposition des Fotos wurde mit einer Brennweite von 17 mm eingestellt, was mir erlaubte, die Weite der Landschaft einzufangen, ohne dabei die Intimität des Augenblicks zu verlieren. Mit einer Blende von f/8 konnten die Details sowohl des Lamas als auch der fernen Landschaft scharf abgebildet werden, was zu einer Tiefe führt, die dem Betrachter das Gefühl gibt, selbst an diesem magischen Ort zu stehen.

Der Titel "Llama en la Isla de la Sol" ist eine Hommage an diese besondere Szenerie. Der Moment, als das Lama neugierig und fast posierend in meine Linse blickte, fühlte sich an, als hätte das Tier die Einladung selbst ausgesprochen, das majestätische Erbe dieser Insel zu bestaunen. Als Fotograf fühlte ich eine tiefe Ehrfurcht und eine gewisse Ruhe, die schwer in Worte zu fassen ist, während ich durch den Sucher blickte. Es war nicht nur ein weiteres Foto für das Portfolio, es war eine Begegnung, die mich daran erinnerte, warum ich auf Reisen gehe – um Momente zu entdecken, die gleichzeitig zeitlos und flüchtig sind.


Dieser Beitrag ist Teil der Fotoreihe Bolivia von Dr. Alexander Motzek. Erkunde hier weitere Fotografien dieser Kollektion.

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